Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

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Moderator: Aston Martin

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Lionel
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Re: Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von Lionel »

Die paar Enthusiasten die Öl selber beistellen haben doch keine signifikante Auswirkungen auf Umsatz und Ertrag vom Händler. Dass die Fahrzeug überhaupt zum (Regel-)Service kommen ... das sollte für den Vertragshändler wichtig sein. Und das tun sie ja meist - gibt ja kaum Wettbewerb. Ob mit oder ohne Öl spielt da IMO kein Rolle.
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Andreas-V12S
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Re: Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von Andreas-V12S »

Ich bin grundsätzlich auch ein Öl-Mitbringer. Jedem Kaufmann MUSS es einfach gegen den Strich gehen, wenn ein Händler bei einem einfachen Produkt ca. mit dem Vierfachen kalkuliert... Mir geht es da ÜBERHAUPT nicht ums Geld.
Ich zahle gerne einen höheren Stundenlohn wenn es denn die Kalkulation des Händlers erfordert. Aber nicht übers Öl... ;)
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cc4
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Re: Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von cc4 »

Ich finde die Preise für die Inspektionen sowieso schon ambitioniert - egal ob beim A8, unseren Porsche Modellen oder auch Aston. Letztendlich bestehen 80% der Arbeitszeit aus "kontrollieren und prüfen". Da nehme ich mir die Freiheit, bei allen Fahrzeugen das Öl in den Kofferraum zu legen und hatte auch noch nie ein Thema damit.
Zuletzt geändert von cc4 am Do 2. Aug 2018, 11:41, insgesamt 2-mal geändert.
Viele Grüße, Roland.
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Roadster
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Re: Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von Roadster »

Ich hatte hier mal irgendwo gelesen, dass der gleiche Service bei einem Aston Martin Händler in GB ca. 30-40% günstiger ist, ohne dass man sein Öl selbst mitbringen muss.
Ich denke hier liegt auch ein generelles Problem bei AM, es sollte bei einem Hersteller-Service innerhalb Europas nicht so große Abweichungen geben.
Ich zähle mich auch zu den Personen, die einen Aston Martin (zwar erst seit kurzem, aber dafür schon recht begeistert) durchaus auch aus hinsichtlich Kosten betrachten muss. Ich habe mir einen gebrauchten gekauft, da ich mir keinen neuen leisten kann. Somit sind auch alle nachfolgenden Kosten zu betrachten, das gilt für Versicherung, Service, Pflege etc.

Bei allen Herstellern ist Öl das Streitthema auf der Rechnung einer Inspektion, meine Frau hat kürzlich für einen Smart 36 Euro pro Liter auf der Rechnung gehabt und ist fast umgekippt - das war die Hälfte der kompletten Inspektionsrechnung.

Ich finde es im Gegenzug jedoch auch sehr fair von den Werkstätten, dass sie das Anliefern von Öl in der Regel akzeptieren, sogar bei AM. Wenn es akzeptiert wird, sollte es aber auch keine Diskussion darüber geben ob das jetzt richtig oder falsch ist.

Ein mir sehr gut bekannter Freund mit etwa 10 Porsche im Stall bringt seit Jahren Öl mit zur Inspektion und er muss es aus finanziellen Gründen ganz sicher überhaupt nicht. Aber selbst er sagt: "bei manchen Preisen muss man auch mal dagegen sein dürfen."

Gruß
Torsten
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BuzzLightyear
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Re: Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von BuzzLightyear »

@Superman

Wenn ich Deinen Post so lese, dann kommen mir fast die Tränen wenn ich an meinen AM-Händler denke.

Das scheint ja ein Geschäft zu sein was sich kaum lohnt und wo er nur Geld beisteuert. Sorry für den Sarkasmus, aber ich bin auch Geschäftsmann, habe mehrere Firmen und kalkuliere täglich Preise nach Angebot, Nachfrage, Einkauf etc. Der Händler kalkuliert seine Kosten von A-Z und wird genau wissen wie er sein Geld verdient. Aber auch er wird nicht gezwungen den Laden zu führen und den Betrieb aufrecht zu erhalten. Wenn es sich für ihn so knapp rechnet, dass er das Öl mit 400% Aufschlag verkaufen muss um zu überleben, dann macht er was falsch.

Ein Kollege sagte es schon, die Preise für den Service sind ja auch schon entsprechend kalkuliert. Eine Inspektion nach 1 Jahr (zu der ich gezwungen werde) mit 4000km Laufleitung kosten über 1000,- EUR. Was machen die denn da was diesen Preis rechtfertigt? Da zahle ich als Kunde schon genug Aufschlag.

Ich habe also kein schlechtes Gewissen wenn ich mein Öl mitbringe.
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maschwi
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Re: Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von maschwi »

@ Roadster:
das mit dem Smart schein eine Mercedes Benz Sache zu sein nicht nur in der EU. Neben dem DB9 haben wir auch noch ein Auto mit Stern drauf in der Garage. Zwar sind während vielen Jahren die Service inbegriffen, aber das Öl kostet dann auch 36 CHF, ein Öl eines mir bis dann noch unbekannten Herstellers, wenigstens ein CH Produkt muss ich als Schweizer sagen. Aber eine Alternative hat die Garage mir nicht angeboten obwohl es noch viele andere Öle gäbe mit der MB Freigabe.
Manchmal ringe ich mit mir selbst was ich machen soll. Einerseits gehe ich einig mit der Meinung dass man einen Betrieb nicht rentabel halten muss über Zuschläge auf Produkten die man einfach einkaufen kann, andererseits habe ich auch Hemmungen Öl mitzubringen wenn man sich mehrere Autos leisten kann. Das kommt auch nicht immer gut an.
Liebe Grüsse Martin
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Roadster
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Re: Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von Roadster »

Vielleicht müssen wir auch alle noch ein paar Jahre damit leben, bis es nur noch Elektro-Autos gibt ;-)
Wie die Werkstätten und Inspektionsrechnungen dann aussehen werden ?!?!?!

Ich würde mir wünschen, dass die Premium- und Luxusmarkenhersteller auch an den Zweit- und Drittbesitz denken. Dass bei diesen Besitzern die Bereitschaft geringer ist sehr viel Geld in eine AM Werkstatt zu bringen steht ja wohl außer Frage und ist normal.
Wenn dann trotzdem die Erwartungshaltung seitens AM ist, dass dieses Klientel auch weiterhin in die AM Werkstätten geht und nicht zu freien Werkstätten, dann müssen auch Programme her, die dieses unterstützen. Bei Porsche gibt es bspw. eine Classic Card, da bekommt man einen Rabatt auf alle Leistungen, die dem Alter des Fahrzeugs entspricht. Und siehe da, es stehen heute wieder mehr klassische Porsche in den PZ´s als es noch vor ein paar Jahren war. Das ist Markenbindung.

Ich bin mir sicher, dass auch AM zu diesem Punkt kommen wird - kann nur noch viele Jahre dauern ...... Bis dahin wird AM global betrachtet eine riesen Entwicklung hinlegen, auch das ist sicher - und positioniert sich zu einer echten Luxusmarke. Heute ist AM nicht soooo eindeutig als Luxusmarke positioniert, der Abstand z.B. zu Porsche ist nicht eindeutig genug. Das wird sich und muss sich ändern für langfristigen Erfolg, der dann aber u.a. auf den asiatischen Markt fokussiert sein wird.

Jeder muss sich nach Ablauf der Garantie selbst hinterfragen, ob jährliche Inspektionen bei AM bei einer Fahrleistung von 2.000 Km im Jahr nötig sind oder nicht und ob das Öl selbst anliefert oder nicht. Schön ist, dass wir die Wahl haben und dass es ein wunderbares Auto bleibt, Öl hin oder her.

Gruß
Torsten
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Vantage_V8
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Re: Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von Vantage_V8 »

Wir sind alle alt genug, um das selbst entscheiden zu können.
Neben den von Supermann aufgeführten Leistungen kommen ja für einzelne Kunden dazu: Teilnahme am vom Händler bezahlten Trackday incl. Abendessen, Probefahrten mit der vollständigen Modellpalette, Teilnahme an Präsentationsevents usw.
Es gibt somit Kunden, die nur alle zwei Jahre einen Service von einem Vantage 4.3 machen lassen, und eben andere, die alle paar Wochen vor Ort sind und Leistungen in Anspruch nehmen. Darum kann es auch keine für alle gleich geltende Empfehlung geben.
Eines nebenbei: Ich bin überzeugt, dass kein Aston Martin Händler in den letzten fünf Jahren in Summe schwarze Zahlen geschrieben hat. Im Bundesanzeiger findet man zu den Firmen bestenfalls "Verlustübernahmeerklärungen". Natürlich liegt das an der Modellpalette, der Konkurrenz speziell in Deutschland und vielen anderen Gründen. Die Margen sind halt überschaubar und die Stückzahlen im Verkauf bescheiden.
Jeder sieht ja selbst, welche Leistungen er vom Händler in Anspruch nimmt und kann entsprechend entscheiden.
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bellarosso
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Re: Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von bellarosso »

Es steht außer Frage, dass alle - egal ob freie oder vertragliche - Werkstätten an den Schmierstoffen gut verdienen. Das soll auch so sein, denn immerhin gibt es den kompletten Service inkl. Filter, Ablassen und Entsorgung des Altöls.

Einzig allein die Preisgestaltung läßt hier zu wünschen übrig. Ich kaufe geschäftlich den Liter Qualitätsöl aus deutscher Raffinade - mit unterschiedlichen Hersteller Freigaben - für durchschnittlich unter 2 Euro netto ein. Viele meiner Kunden verkaufen den Liter dann im Rahmen des Service für >25 Euro netto an den Kunden, dass sind weit mehr als 1.000% Aufschlag.

Bevor der Online Handel populär wurde - gefühlt ist das eine halbe Ewigkeit her - war es fast unmöglich, 1l Qualitätsmarkenöl (Mobil, Exxon, Aral, Shell, etc.) im freien Kfz-Handel für weniger als 16 Euro zu bekommen. Da war der Abstand zum Preis der Werkstatt nicht ganz so groß.

Heute ist das anders, auch aufgrund der vielen kleinen Spezialölanbieter, die es damals nicht gab. Die Online Plattformen stellen Markttransparenz her und zwingen die Werkstätten umzudenken. Inzwischen berechnen viele Werkstätten den Kunden einen vernünftigen Ölpreis inkl. Entsorgung, der nicht mehr weit vom Straßenpreis entfernt ist, weil sie gemerkt haben, dass der Kunde bereit ist die Arbeitszeit zu bezahlen, auch kein Problem mit einem Umweltbeitrag hat, aber eben nicht den Faktor 10 oder mehr auf das Basisprodukt bezahlen möchte. Das wird als unverhältnismäßig empfunden, da hier keine Gegenleistung gegenübersteht.

Das hat übrigens schon das BFH 1999 in einem viel beachteten Urteil entschieden. Hier wurde das Abfüllen von Motoröl im Rahmen der Inspektion als eine sonstige Leistung definiert. Das BFH wurde sogar noch expliziter und hat es als Wiederverkauf bezeichnet. Umgangssprachlich ausgedrückt: Motoröl ist als Handelsware zu betrachten.

@Supermann: Hier hat er völlig Recht, der Vertragshändler kann letztendlich einen Fahrzeughalter abweisen, wenn dieser sein eigenes Öl mitbringt. Das ist eine freie unternehmerische Entscheidung, entweder ganz oder garnicht. Aus meiner Sicht, wäre das aber PR-seitig und marketingtechnisch ein Supergau. Das muss man sich halt durchrechnen, ob man so eine harte Linie fährt.
Beste Grüße,
Matt
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Superman
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Re: Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von Superman »

Hallo zusammen,

dem ein oder anderen, dem ob meines Kommentars die Tränen kommen und der der Meinung ist Aston Martin Händler verdienen ihr Geld im Schlaf, würde ich vorschlagen doch einen eigenen Betrieb aufzumachen; Aston Martin ist Händlerbewerbungen gegenüber sehr aufgeschlossen. Dies würde demjenigen nicht nur einen Geldregen bescheren, es würde auch den Unterhalt seiner Fahrzeugflotte deutlich günstiger gestalten.

Die bisher geführte Diskussion erübrigt sich jedoch für die Zukunft, da bei allen neuen Modellen, ab dem DB11, die Inspektionen für die ersten 5 Jahre kostenlos sind. Sind sie natürlich nicht, da sie Teil des Kaufpreises sind. Auch werden nur die reinen Inspektionskosten übernommen. Verschleiß- und Verbrauchsmaterialien zwischen und während den Inspektionen werden nach wie vor in Rechnung gestellt.

Nun der interessanteste Punkt an dieser Regelung, der Hersteller vergütet den Liter Motoröl in diesem Zusammen hang mit € 25.- und die Arbeitszeit mit € 160,- netto. Er akzeptiert damit die hoffnungslos überhöhten Händlerpreise.

Zu englischen Preisen bitte ich zu bedenken, dass einerseits die Teilepreise andere sind als für europäische Händler und auch die Löhne mit den deutschen nicht vergleichbar sind.

Aston Martin arbeitet mit drei verschiedenen Preisen für ein und das gleiche Teil; £, € und $. Die Unterschiede basieren nicht auf dem Wechselkurs. In England ist das Teil am preiswertesten, gefolgt von Europa und In den Staaten ist es am teuersten.

Ich denke damit ist zu diesem Thema alles gesagt.

Mit besten Grüssen
Superman
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