Alter Vantage (ab 2005) vs Vantage S

[Emenay]

Hallo liebe Aston Martin Community,

so, nach Jahren des Mitlesens bin ich hier nun auch angemeldet.

Nachdem ich schon lange von meinem ersten Aston Martin träume, soll es nun am Ende dieses Jahres so weit sein und die Anschaffung stattfinden. Ich werde ihn auf 3 Jahre finanzieren, sodass er anschließend in mein Eigentum übergeht.

Jetzt stehe ich noch vor der Frage, ob es ein älterer Vantage mit der 4.3 Maschine wird oder ein relativ junger Vantage S.

Nehmen wir als Beispiel mal diese beiden Angebote (Links führen zum jeweiligen mobile.de-Angebot):

Aston Martin V8 Vantage Sportshift Memory+Navi+Xenon+PDC+20"
Erstzulassung: 08/2008
Kilometer: 44.364 km
Preis: 47.950 €

Aston Martin V8 Vantage S Sports SP10 inkl. GW-Garantie
Erstzulassung: 02/2015
Kilometer: 51.950 km
Preis: 68.880 €

Die Monatsraten fielen bei ersterem natürlich geringer aus, dafür ist der Wiederverkauf des letzteren höher (auch das ist keine Neuigkeit). Dennoch denke ich, dass der Wertverlust in absoluten Zahlen beim älteren Vantage nicht so hoch ausfallen dürfte wie beim V8S, da sich die Astons ja irgendwann unten „einpendeln“ dürften. Oder irre ich mich da? Nach meiner (Milchmädchen-)mobile.de-Prognose dürfte man die beiden oberen Autos mit drei Jahren mehr auf dem Buckel sowie rund 30.000 zusätzlichen km für 40.000 € und 55.000 € loswerden, sodass man - auf drei Jahre gesehen - beim V8S inkl. Zinsen etwa 7.000 € mehr zahlt. Monatlich wäre der ältere Vantage also 200 € günstiger. Freilich lässt das die Reparaturkosten außer Acht. Hier besteht bei älteren Fahrzeugen natürlich immer mehr Gefahr als bei jüngeren, ist letztendlich aber vor allem Glück- bzw. Pechsache.

Lange Rede, kurzer Sinn: Vorausgesetzt, diese Rechnung stimmt, wären es (nur) 200 € Differenz im Monat. Dafür aber hätte ich mit dem V8 Vantage S ein Modell, welches neuer ist, moderner (bzgl Infotainment, Sportshift etc.), schneller, sparsamer und wohl weniger Reparaturen nach sich zieht. Gibt es also irgendeinen Grund, doch zum älteren Vantage zu greifen (etwa, weil die Differenz im Wertverlust doch höher ist als gedacht)? Gibt es ÜBERHAUPT einen Grund, einen älteren AM zu nehmen, sofern die Zahlung der Monatsraten in beiden Fällen kein Problem ist? Denn grundsätzlich ist es doch sicher baureihenübergreifend so, dass man den Aufpreis am Ende bei Wiederverkauf größtenteils oder in Gänze wiederbekommt.

Bis hierhin danke fürs Lesen. Über Kommentare würde ich mich freuen!

Liebe Grüße
M&A

[Emenay]

Vielleicht hieran anschließend direkt zwei Fragen:

1. Was sind denn die „typischen Reparaturen“, die beim Vantage (S) so anfallen? Die jährliche Inspektion lässt sich mit 1.300 € ja noch gut einplanen. Unvorhersehbar wird es, wenn Reparaturen anfallen. Oft gehört habe ich bisher vom Kupplungsaustausch, welcher direkt mit 5.000 € zu Buche schlagen soll. Wie oft ist dieser beim Sportshift II nötig und wie überprüfe ich vor dem Gebrauchtwagenkauf den Zustand der Kupplung?

2. Bedeutet es großen Wertverlust, Inspektion und Reparaturen nicht beim Vertragshändler, sondern bei einer freien (Fach-)Werkstatt - wie etwa Kochs Garage in Köln - durchführen zu lassen? Im Heft fehlt ja dann der schöne Vertragshändler-Stempel, was manchem Käufer evtl aufstoßen könnte...

[harvensaenger]

Winke,Winke

zu 1. Bei den Laufleistungen muss die Kupplung nicht verschlissen sein,es könnte aber sein das sie im Laufe der nächsten 10 bis 40 kkm
fällig wird.
Die Einflußnahme des Fahrers ist beim Sportshift nicht ganz so hoch wie beim Schalter ewig lange Garagen Auffahrten mit zackiger steigung
mag das nicht so wirklich,und immer wenn es nach Kupplung riecht dann ist sie das leider auch.
5000 € hätte ich immer in der Hinterhand.
Ich persönlich finde das Sportshift nicht so geil,aber 8 von 10 Autos haben es nun mal.
Am meisten stört mich dabei das Wort "Sport"
Ich sehe das lediglich als alternative Möglichkeit zum manuellen Getriebe die Gänge zu wechseln.

zu 2.
Koch hat mit Sicherheit auch nen Stempel auf dem Schreibtisch liegen,den kann er ja auch ins Heft drücken.
Ich habe mit Koch/Köln keine Probleme saubere Arbeit auf AM Niveau ca. 40% unter Vertragshändler Preisen.
Incl. Kaffee
Ich finde es besser dort weil ggf. nicht die Gefahr besteht das der Azubi 2 tes Lehrjahr an meinem alten 2009 rumschrauben darf.
Mein Gefühl vermittelt mir bei Koch 99,5 % Sicherheit.

[tp147]

Moin M&A,

erstmal herzlich willkommen.

hauptsächlicher Unterschied bei den Reparaturen deiner beiden Kandidaten ist die VA Bremse, die ab Modelljahr 2012.25 egal ob S oder nicht, ziemlich teuer aufgrund der zweiteiligen Scheiben ist (geschraubt bei den ersten und Co-Cast ab 2014?)

Ansonsten hat der V8VS lauteren (und besseren?) Auspuffsound und sowohl der Frontsplitter als auch die Heckschürze sind aus Carbon - sieht schon geil aus wenn man davor steht, auch wenn das auf Fotos nicht so gravierend erscheint! Innen ist das Stichling des Leders anders designed - finde ich auch schöner.

Den Kupplungsverschleiß kann man nicht messen und hängt stark davon ab wie sie vorher behandelt wurde. Ob die Kupplung an der Verschleißgrenze ist kann man bei der Probefahrt feststellen. Die Verschleißgrenze kann wohl schon bei 30.000 km sein, ich hatte einen zur Probefahrt, der mit 90k noch die erste Kupplung hatte, aber nicht mehr so taufrisch war

Wichtig beim Verkauf ist, dass der Käufer die Historie nachvollziehen kann, je mehr AM im Spiel ist, desto vertrauenswürdiger, IMO
Bei freien Werkstätten sollte man darauf achten, dass sie mit Exoten klarkommen, das fängt schon damit an, wie man einen V8V auf die Bühne stellt - kein Witz!!! (Die berühmte Firestone Story)

Es gibt reichlich Informationen zu Bremsen und Kupplung hier im Forum, man kann hier jetzt nicht jedes Detail wiederholen, bitte selber lesen

Der Wertverlust bei den "älteren" ist nach meiner Recherche sehr gering, bei den Neueren höher, wird sich aber bei steigendem Alter egalisieren denke ich.

Aus meiner Erfahrung als ich letztes Jahr gekauft habe: Der Kauf meines Aston Martins war bei mir sehr Emotionsgesteuert (Eigentlich bin ich bei solchen Entscheidungen aber sehr nüchtern und sachlich!). Ich habe mir vorher Entscheidungslisten mit Kalkulationen usw.. gemacht und als ich vor dem vermeintlichen Favoriten stand habe ich einige Fehler übersehen und war kaum in der Lage zu verhandeln! Ich wollte ihn einfach haben!

Gruß

Thorsten

[Emenay]

Ganz herzlichen Dank an euch beide für eure ausführlichen Antworten!

Werde mich wohl in erster Linie auf den V8VS konzentrieren. Aber letztendlich wird es darauf ankommen, was für ein Angebot Ende des Jahres dann gerade aktuell ist. Da das Gebrauchtwagenangebot ja weitaus geringer ist als bei manch anderen Sportwagen/sportlichen Wagen, wird es hier auch von der „günstigen Gelegenheit“ abhängen.

Werde vor dem Kauf fragen, ob die Kupplung jemals erneuert worden ist. Ansonsten wird es ggf die Probefahrt zeigen, wie der Zustand ist.

Würdet ihr einen V8V, der nicht beim Vertragshändler gekauft wird, vorher noch einmal dort zum Durchchecken vorbeibringen?

Und würdet ihr grundsätzlich die „Timeless“-Garantie für 2.400 € im Jahr kaufen/verlängern oder lieber auf Risiko gehen und das Geld für Reparaturen zur Seite legen? Es scheint mir, als ob die V8V-Fahrer überwiegend zufrieden sind mit der Qualität der Fahrzeuge und daher eher auf „Risiko“ gehen würden. Andererseits gibt es hier ja auch nen Thread, in dem ein Fahrer von zwei kurz aufeinanderfolgenden Motorschäden berichtet, was natürlich den Jahresbeitrag für eine Garantie um ein Vielfaches übersteigen würde. Aber klar, das ist ein Einzelfall.

Werde mir jetzt erstmal DAS BUCH bestellen und weiter Threads lesen, um mir möglichst viele Fragen selbst beantworten zu können.

Viele Grüße

[tp147]

Also das Buch ist quasi Pflicht um sich zusammen mit diesem Forum einen guten Überblick zu schaffen.

Bei Fahrzeugen, die nicht von Vertragshändlern verkauft werden, kann man anhand des Checkhefts die Werkstatt ermitteln und sich mit der dann in Verbindung setzten. Ein Verkäufer hat mir das damals sogar vorab telefonisch mitgeteilt und ich habe super Infos von Autohaus Moll bekommen.

Ich würde die knapp 3k für die Timeless Garantie in den Kaufpreis mit einkalkulieren, gerade wenn man noch unerfahren bei AM ist und das alles schlecht abschätzen kann beruhigt das ungemein. Man weiß ja nie, auch bei noch so gründlicher Untersuchung kann man in den Motor nicht hineinschauen.
Ich habe meinen bei 30° Außentemperatur gekauft und die Sitzheizung natürlich nicht getestet. Siehe da: Sie ist defekt!

Gruß

Thorsten

[Vantage_V8]

Wie schon der Vorredner sagte:
"5000 € hätte ich immer in der Hinterhand"
Ausgewiesene Profis wie Koch sind ok. Der könnte das Auto auch vor dem Kauf durchchecken und notwendige Arbeiten durchführen. Das sollte man unbedingt machen.
Die Garantie habe ich nicht gewählt, sondern mit dem Geld vergrößere ich meine Rücklagen.
Generell ist das Auto, gerade die jüngeren Jahrgänge, ziemlich robust.
Das mit der Kupplung ist zwar teuer - aber da ist dann die Umrüstung auf eine Zweischeibenkupplung mit im Preis drin.
Und für die Bremsscheiben gibt es inzwischen eine preiswertere Lösung, die in den letzten Jahren auch in der Serie verbaut wurde.

[tp147]

... noch eine Info zu den Modellen:

Ich würde den Focus auf die Modelle mit 4,7l Motor und 426/436 PS legen, weil der Motor wohl deutlich leistungsfähiger ist und die diese Modelle haben die deutlich schönere Mittelkonsole und most important: Den Glasschlüssel

Die Fahrzeuge ab Modelljahr 2012.25 (V8VS immer und der normale V8V ab BJ Herbst 2011) haben dann das Facelift mit neuer Front- und Heckschürze, größerem Ducktail (ist hier optisch Geschmacksache), und aus technischer Sicht das wohl bessere SportShift II Getriebe (Schalter findet man nur selten)
und die größere Bremse an der VA mit 380mm Scheibe schwimmend und 6-Kolben Bremszange.

Bei den Anzeigen bei Mobile & Co kann man sich dabei nicht auf die EZ verlassen, sondern muss auf die o.g. Merkmale achten, denn oft stehen die Kisten ein Jahr beim Händler im Showroom bevor sie zugelassen werden. Dein 4,3l Beispiel mit EZ 10.2008 müsste demnach schon 4,7l haben.

Gruß

Thorsten

[patricjoss]

Wenn ein 4.3l in Frage kommen sollte, dann musst Du darauf achten, dass es mindestens ein Modell 2007 ist.
Diese wurden bereits im Herbst 2006 ausgeliefert und haben neue / andere Stossdämpfer verbaut.
Diejenigen aus den Modelljahren 2005 und 2006 hatten Probleme mit der Dichtheit.

Ansonsten rate ich Dir, die Modelle, welche Dich interessieren, probe zu fahren.
Dann wirst Du schon merken, was Dir liegt und was nicht.

Wünsche Dir viel Freude bei Deinen Vorbereitungen.
Gruss Patric

[krid]

Nur von mir ein kleiner Tip:

Ich habe 2013 einen 2008 Roadster (Schaltung) mit 2000 miles in UK vom Vertragshändler mit Aston-Garantie gekauft (quasi neu). Der Preis war unschlagbar (im Bereich deines 4.3 Preises). Ich hab ihn noch und hab mich auch an den Rechtslenker gewöhnt, es gab nichts an Reparaturen. Die Dichtung der Motor Front ist leicht undicht (bekanntest Problem) - tut aber nicht weh. Ansonsten nur Standard Wartung (wobei ich die 1000er Grenze dabei noch nie überschritten habe)

Die Zeit läuft.... (Brexit)

Markt checken am Besten via PistonHeads.com

Ach so vergessen: 4.3 vs. 4.7 oder S:
Unterschied ist spürbar - muss, denke ich individuell entschieden werden - es sind m.E. keine "Welten" (wie gelegentlich geschrieben). Welten sind, wenn ich vom V8V in eine Corvette Z06 oder einen MC Laren 570 umsteige.

Vertragswerkstatt mag besser sein. Beim Kauf sollte jemand kundiges beratend zur Seite stehen.

Ich hatte damals einen 4.7er mit auf der Liste der sogar günstiger war (aber für meine Augen hässlich blau - und abgenutzt) - der 4.3er steht in der Garage - trotz des Ford-Ka Schlüssels. Für mich spielte der etwas bessere Durchzug und die geringfügig direktere Lenkung keine Rolle. Der Aston ist aber bei mir auch eher zum gemütlicheren Fahren im Einsatz. Wertverlust etc. habe ich nicht mit einkalkuliert weil kaum prognostizierbar.

Grüße
Dirk