Re: Eure Erfahrung zu Gutachten
Verfasst: So 12. Jan 2020, 11:16
Servus,
das Grundproblem bei Gutachten zur Schadenskalkulation bei Aston Martin Fahrzeugen ist, dass es bei uns keine Daten(banken) für Teilepreise, Arbeitszeiten etc. betreffend Aston Martin gibt, mit welchen der Gutachter arbeiten könnte.
https://www.aston-martin-forum.de/viewt ... =41&t=3284
Gutachter müssen jeweils die Preise und Arbeitszeiten beim AM Vertragshändler erfragen, was diese sich zum Teil, insb. bei größerem Umfang, bezahlen lassen. Und es kann dauern, je nach Lust und Laune bzw. Arbeitsauslastung der AM Vertragswerkstatt.
Natürlich hat jede AM Vertragswerkstatt mindestens einen Sachverständigen mit dem sie zusammenarbeitet und der mit sich mit AM Fahrzeugen etwas besser auskennt.
Wenn es um spezielle Sachen geht wie Defekte am Motor, Getriebe, Bremsen o. ä., gibt es (wenige) spezialisierte Sachverständige, die entsprechende Erfahrung und Fachkenntnisse haben.
Bei Beweissicherungsgutachten kann das z. B. so ablaufen, dass der defekte Motor in der Vertragswerkstatt im Beisein des Sachverständigen zerlegt wird. Da sammeln sich natürlich ordentlich Stunden an.
Dass Beweissicherungsverfahren ewig dauern, ist leider ein bekanntes und branchenübergreifendes Problem. Die meisten Beweissicherungsverfahren gibt es im Bauwesen, weshalb sich da viele Richter und Richterinnen auch technisch etwas auskennen. Im KFZ-Bereich ist das (noch) seltener.
Von den Wertermittlungen / Kurzgutachten, wie sie z. B. regelmäßig die Versicherungen von Oldtimern anfordern, habe ich schon jede Menge zusammen mit dem betreffenden Wagen angeschaut. Das hat dazu geführt dass ich sie mir inzwischen (z. B. bei Besichtigung eines Oldtimers weil wer Kaufinteresse hat) als Allerletztes ansehe. Die sind meist total beschönigend, oberflächlich und enthalten selbst wesentliche Mängel nicht. Die darin festgestellten Wiederbeschaffungswerte sind meist weit weg von der Realität. Der letzte Fall betraf einen alten Porsche. Im Gutachten von Classic Data wurden einfach die Angaben vom Besitzer zu wertsteigernden Maßnahmen (angeblich erfolgte Arbeiten) übernommen und vorhandene Mängel am Fahrzeug, darunter erhebliche Defizite und Mängel der Restauration) ignoriert. Auch wurde ignoriert dass diverse Teile nicht original sondern billige Nachbauten, z. T. aus Plastik statt Blech, verbaut wurden. Tatsächlich schätzte ich den Wert des Autos auf ca. 50% bis 60% des von Classic Data genannten Wiederbeschaffungswertes.
das Grundproblem bei Gutachten zur Schadenskalkulation bei Aston Martin Fahrzeugen ist, dass es bei uns keine Daten(banken) für Teilepreise, Arbeitszeiten etc. betreffend Aston Martin gibt, mit welchen der Gutachter arbeiten könnte.
https://www.aston-martin-forum.de/viewt ... =41&t=3284
Gutachter müssen jeweils die Preise und Arbeitszeiten beim AM Vertragshändler erfragen, was diese sich zum Teil, insb. bei größerem Umfang, bezahlen lassen. Und es kann dauern, je nach Lust und Laune bzw. Arbeitsauslastung der AM Vertragswerkstatt.
Natürlich hat jede AM Vertragswerkstatt mindestens einen Sachverständigen mit dem sie zusammenarbeitet und der mit sich mit AM Fahrzeugen etwas besser auskennt.
Wenn es um spezielle Sachen geht wie Defekte am Motor, Getriebe, Bremsen o. ä., gibt es (wenige) spezialisierte Sachverständige, die entsprechende Erfahrung und Fachkenntnisse haben.
Bei Beweissicherungsgutachten kann das z. B. so ablaufen, dass der defekte Motor in der Vertragswerkstatt im Beisein des Sachverständigen zerlegt wird. Da sammeln sich natürlich ordentlich Stunden an.
Dass Beweissicherungsverfahren ewig dauern, ist leider ein bekanntes und branchenübergreifendes Problem. Die meisten Beweissicherungsverfahren gibt es im Bauwesen, weshalb sich da viele Richter und Richterinnen auch technisch etwas auskennen. Im KFZ-Bereich ist das (noch) seltener.
Von den Wertermittlungen / Kurzgutachten, wie sie z. B. regelmäßig die Versicherungen von Oldtimern anfordern, habe ich schon jede Menge zusammen mit dem betreffenden Wagen angeschaut. Das hat dazu geführt dass ich sie mir inzwischen (z. B. bei Besichtigung eines Oldtimers weil wer Kaufinteresse hat) als Allerletztes ansehe. Die sind meist total beschönigend, oberflächlich und enthalten selbst wesentliche Mängel nicht. Die darin festgestellten Wiederbeschaffungswerte sind meist weit weg von der Realität. Der letzte Fall betraf einen alten Porsche. Im Gutachten von Classic Data wurden einfach die Angaben vom Besitzer zu wertsteigernden Maßnahmen (angeblich erfolgte Arbeiten) übernommen und vorhandene Mängel am Fahrzeug, darunter erhebliche Defizite und Mängel der Restauration) ignoriert. Auch wurde ignoriert dass diverse Teile nicht original sondern billige Nachbauten, z. T. aus Plastik statt Blech, verbaut wurden. Tatsächlich schätzte ich den Wert des Autos auf ca. 50% bis 60% des von Classic Data genannten Wiederbeschaffungswertes.