Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Öle, Reifen, Kerzen, Lenkräder, Accessoires,Tools, Dämpfer Einträge AHK-, Versicherungen, sonstiges Modellunabhängiges

Moderator: Aston Martin

Benutzeravatar
BuzzLightyear
Beiträge: 64
Registriert: Fr 15. Aug 2014, 10:52

Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von BuzzLightyear »

Hallo zusammen,

ich möchte gerne mein eigenes Öl (Castro Edge Supercar Motoröl 10W-60) zur Inspektion mitbringen. Nun teilte man mir seitens der Werkstatt mit, dass ich evtl. Probleme bekommen könnte wenn es zu einem Motorschaden kommen würde, dass ich eigenes Öl mitgebracht hätte und nicht das seitens der Werkstatt verwendet hätte. Der Hersteller verlange immer die Inspektionsunterlagen und da würde es eingetragen wenn ich eigenes Öl mitbringe.

So etwas höre ich das erste Mal und weiß nicht was ich davon halten soll.

Habt ihr Erfahrungen damit?

Viele Grüße
Benutzeravatar
Volker
Beiträge: 344
Registriert: Di 14. Okt 2014, 10:44
Wohnort: Trierer Gegend

Re: Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von Volker »

Hallo,
da Du das Oel nicht im Fass abgibst und die Behälter alle original und ungeöffnet sind und die Marke und Type des Oeles dem entspricht was AML verlangt, verschliesst sich mir die Argumentation Deines Freundlichen.
Vermutlich will er Dich nur verängstigen um Dir den Liter Oel mit 300% Aufschlag zu verkaufen
Gruss
Volker
Monteverdi
Beiträge: 778
Registriert: Fr 18. Apr 2014, 18:13
Wohnort: NRW

Re: Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von Monteverdi »

BuzzLightyear hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich möchte gerne mein eigenes Öl (Castro Edge Supercar Motoröl 10W-60) zur Inspektion mitbringen. Nun teilte man mir seitens der Werkstatt mit, dass ich evtl. Probleme bekommen könnte wenn es zu einem Motorschaden kommen würde, dass ich eigenes Öl mitgebracht hätte und nicht das seitens der Werkstatt verwendet hätte. Der Hersteller verlange immer die Inspektionsunterlagen und da würde es eingetragen wenn ich eigenes Öl mitbringe.

So etwas höre ich das erste Mal und weiß nicht was ich davon halten soll.

Habt ihr Erfahrungen damit?

Viele Grüße
Hallo,

bist du noch in der Garantie ? Wenn ja, würde ich das Öl halt bei AM kaufen. Bei einem Schaden bist du dann in der Beweispflicht - und das wird schwierig .
Wenn nicht, ist das kein Problem, das Öl beizustellen - sollte eben genau der AM Spec entsprechen. Lass dir auf der Rechnung bestätigen, dass du Öl nach AM Spec beigesellt hast mit Typ + Menge (evtl. eine Aufnahme). Achte bei dem Öl - Kauf auf das Alter. Ab und zu wird überlagertes Öl angeboten. Ich praktiziere das nun schon fast 10 Jahre so - keine Probleme.

Grüße!
Monteverdi
Benutzeravatar
BuzzLightyear
Beiträge: 64
Registriert: Fr 15. Aug 2014, 10:52

Re: Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von BuzzLightyear »

Ja, das Auto ist 1 Jahr alt, die 1 Inspektion steht an.
Benutzeravatar
Roadster
Beiträge: 386
Registriert: Mo 2. Apr 2018, 15:57

Re: Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von Roadster »

Ich würde das während der Garantiezeit nicht beistellen, wenn es zu einem Motorschaden o.ä. kommt, dann hast Du vermutlich den Ärger der Beweisführung am Hals.

Nach der Garantie würde ich es auch beistellen, aber unbedingt darauf achten, dass das Öl aus seriöser Quelle gekauft wird und dementsprechend original ist ! Bei Mobil weiß ich, dass es Fake-Öl gibt (auch bei ebay zu kaufen und sogar bei Amazon), das ist vermutlich ein Hauptgrund warum sich die Hersteller absichern wollen, da es nicht in deren Macht liegt das mitgebrachte Öl auf Echtheit zu prüfen.
Als Beispiel beim Mobil 1 in 5W50 (fahre ich im Porsche) gibt es seitens Exxon (das ist der Hersteller des Mobil Öls) keine 5 Liter Gebinde, sondern nur 4 Liter. Bei ebay kannst Du aber 5 Liter Gebinde kaufen ...... Deshalb kaufe ich Öl nicht dort wo es am Billigsten ist sondern wo ich einen offiziellen Händler finde.

Gruß
Torsten
Benutzeravatar
bellarosso
Beiträge: 478
Registriert: Do 30. Jan 2014, 13:03
Wohnort: Frankfurt

Re: Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von bellarosso »

Das Öl muss der Spezifikation des Herstellers entsprechen. Eine Hersteller- bzw. Markenbindung ist dabei seitens AM nicht gefordert, sondern nur empfohlen. In der Betriebsanleitung des jeweiligen Fahrzeug ist die Öl-Spezifikation aufgeführt und genau diese muss zu 100% eingehalten werden.

Die Drohung Deines Händlers einen Vermerk in das werkseitige Inspektionsheft zu machen und Dir - dem Kunden - mit diesem Vermerk ggfs. den Ausschluß von Garantieleistungen und Gewährleistungsansprüchen zu begründen, könnte bereits den Straftatbestand der versuchten Erpressung erfüllen, um sich über den Weg der Verunsicherung die Abrechnung des eigenen Öls zu sichern, mit dem der Händler natürlich eine höhere Gewinnspanne realisiert.

AM hat zum Beispiel im Verlauf der V8 Vantage Produktionsreihe mehrmals das verwendete Castrol Produkt geändert:
Castrol Edge Sport 10W-60
Castrol Formula Racing 10W-60
Castrol Edge Synthesis 10W-60
Castrol Edge Titanium FST 10W-60
etc.
nämlich immer genau dann, wenn Castrol aus marketingrechtlichen Gründen den Produktnamen geändert hat. Die eigentliche Spezifikation ACEA A3/B3 wurde seitens AM aber nie geändert, später kam noch die API SC/SF hinzu.

Ergo, Du hast volle Garantie- und Gewährleistungsansprüche nach deutschem Recht, solange Dein Motoröl exakt der Herstellervorgabe entspricht. Hersteller und Marke völlig egal.

Übrigens sind die Castrol Öle im Lauf der Zeit immer schlechter geworden, weil aus Kostengründen keine 100% synthetischen Grundöle mehr verwendet werden, sondern ge-crackte Öle, die eigentlich mineralölbasierend sind und in einem kostengünstigeren Verfahren synthesiert werden.

Ich benutze zum Beispiel in meinen Fahrzeugen ausschließlich Motul, die im Motorsportbereich 300V auf Ester-basierende Hochleistungsöle legieren und im Aftermarket Bereich mit der 8100er Serie über ein erstklassiges Synthetik-Produkt verfügen.

Ich kaufe im Jahr mehr als 2 Mio Liter Motoröl ein und habe zu den Raffinerien sehr gute Kontakte, darum erlaube ich mir hier einmal eine etwas dediziertere Meinung ohne gleich einen Motoröl-Thread lostreten zu wollen.
Beste Grüße,
Matt
Benutzeravatar
BuzzLightyear
Beiträge: 64
Registriert: Fr 15. Aug 2014, 10:52

Re: Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von BuzzLightyear »

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, Matt!

Das hilft sicher einigen Leuten weiter, auch wenn man nicht ein ähnliches Problem mit dem "Freundlichen" hat.
Benutzeravatar
Superman
Beiträge: 1166
Registriert: Sa 9. Jun 2012, 10:06

Re: Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von Superman »

Hallo zusammen,

ich hätte hier noch einen Vorschlag mit Sparpotential. Geht doch mal zum Italiener mit einer Flasche Rotwein unter dem Arm und fragt nach Bestellung der Speisen nach einem Korkenzieher und Gläsern.

Die Flasche Rotwein gibt es im Getränkehandel auch deutlich preiswerter.

Mit besten Grüssen
Superman
Benutzeravatar
BuzzLightyear
Beiträge: 64
Registriert: Fr 15. Aug 2014, 10:52

Re: Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von BuzzLightyear »

Der Vergleich hinkt für mich, sonst hätte ja nicht sogar der Gesetzgeber die Möglichkeit geschaffen das eigene Öl mitzubringen.
Das hat er ja beim Wein im Restaurant nicht vorgesehen.

Und zudem finde ich es legitim und nicht falsch über Sparpotential nachzudenken. Vom „Geld am Fenster rauswerfen“ hab ich mir das Auto nicht leisten können.
Benutzeravatar
Superman
Beiträge: 1166
Registriert: Sa 9. Jun 2012, 10:06

Re: Inspektion mit eigenem Öl bringt Probleme bei Garantie?

Beitrag von Superman »

Hallo BuzzLightyear,

ich wüsste nicht was der Gesetzgeber in diesem Zusammenhang getan hat. Als Händler habe ich die Möglichkeit einen Auftrag anzunehmen oder abzulehnen und wenn ich der Meinung bin, dass ich einen Auftrag mit angeliefertem Öl nicht annehmen möchte, dann tue ich es.

Selbstverständlich ist es legitim über Sparpotential nachzudenken, aber denkt doch bitte mal über die Finanzierung eines AM Betriebes nach. Es ist zwar müßig, aber hier mal ein paar Beispiele über die Leistungen welche ein Händler vorab und unabhängig von der Auftragslage erbringen muss.

Da ist erst einmal die Immobilie nach den Vorstellungen des Herstellers (sehr preiswert). Die Vorführwagenflotte (finanziert sich von selbst). Preise für Versicherung, Steuern und Kraftstoff sollten allgemein bekannt sein. Der Neu- und Gebrauchtwagen-Park, der nicht nur aus drei Fahrzeugen bestehen kann, da ja heute nur noch gekauft wird was vor Ort steht. (es ist ja niemand mehr bereit auf ein Fahrzeug zu warten). Wir reden hier schnell von einem 7-stelligen Betrag.

Es wird Personal benötigt, welches mit Sicherheit nicht für den in Deutschland üblichen Mindestlohn arbeitet. Dies muss wiederum geschult werden. Im Falle Aston Martin geschieht das fast ausschließlich in England. Reise- und Schulungskosten, ja auch die Schulung selbst lässt sich der Hersteller bezahlen, müssen vom Händler getragen werden. Nicht nur die Techniker, fasst jeder Mitarbeiter muss, laut Herstellervorgaben, einmal jährlich antreten.

Schlussendlich kann der Verkäufer des angelieferten Öls den Preis niedrig halten, da er ja für die Altölentsorgung, bei andernorts gewechseltem Öl nicht finanzieren muss. Die Zeiten als man für Altöl noch Geld bekam ist lange vorbei.

Dies ist nur ein grober Überschlag der Händlerkosten, über den sich die Verbraucher meist keine Gedanken machen.

Um eine Frage vorweg zu nehmen, nein, ein Aston Martin gehört nicht zu meinem Fuhrpark, aber auch meine Fahrzeuge werden beim Markenhändler gewartet und ja, ich zahle den auch dort hohen Preis für Öle.

Mit besten Grüssen
Superman
Antworten