Bei der Herkunft spielen einmal objektive Merkmale eine Rolle, speziell die Witterung etc. in der betreffenden Gegend. Kurvt ein Auto ständig auf ufernahen Küstenstraßen herum, bekommt der Wagen aus der gischtnebeligen Luft oft mehr Salz ab als einer der in Österreich stationiert war (wichtig ist nat. noch ob er bei Schnee und Eis im Winter gefahren wurde). In südlichen Ländern ist naturgemäß die Sonne stärker und die Temperaturen höher was negative Auswirkungen auf Lack, Leder, Kunststoffe und Gummi und positive auf den Motor hat, da er weniger Kaltlaufzeit hat (wichtig ist nat, ob Kurzstrecken- oder Langstreckenbetrieb).
Die meisten dieser Faktoren kann man durch genaue (Sichtprüfung) beurteilen ob und in welchem Maße sie gegeben sind.
Bei den weniger objektiven Merkmalen weiß ich z. B. aus eigener, u. a. beruflicher Erfahrung in Italien, dass zum einen dort ein großer Teil der Autobesitzer und der Mechaniker recht schludrig sind. Im Schnitt (noch) schludriger und nachlässiger als die Mehrheit bei uns. Zum anderen gibt es in Italien aber auch eine Menge Menschen, die geradezu fanatisch penibel sind, besessen davon besonders präzise und sorgfältig zu arbeiten und ihre macchina bestmöglich zu pflegen. Da gibt es Porsche Eigner die ihr Auto zum Kundendienst nach Stuttgart in die Werksniederlassung bringen, zumindest in irgendein grenznahes Porsche-Zentrum in Süddeutschland, weil sie der Ansicht sind, die machen es am besten. Das kann so sein, muss es aber nicht.
Die drei übelsten und lautesten Schimpftiraden, die ich von Italienern gehört habe, waren a) von einem betrogenen Ehemann, b) von einem Meister dessen Geselle schlampig bei Lackierarbeiten war, c) von einem Ferrarifahrer, dem beim Hochdruckreinigen die Lanze aufs Blech gekommen ist und ein mikroskopischer kleiner Lackschaden die Folge war.
Engagierte Mechaniker die gerne sorgfältig arbeiten, könnten in italienischen Werkstätten theoretisch ihre Neigung einfacher ausleben als in deutschen, da in Italien der Zeitdruck und die Forderung schnell und damit gewinnmaximierend zu arbeiten, geringer als bei uns ist und auch die Löhne niedriger sind. Bei uns sehe ich in Vertragswerkstätten allgemein, speziell auch bei Luxusmarken wie Porsche, Jaguar und Aston Martin, vor allem recht junge Mechaniker werkeln. Die älteren Erfahrenen sind nämlich teurer und auch abgeklärter. Manche Mechanikerburschen würden auch für 6 Euro die Stunde arbeiten - Hauptsache sie können sich brüsten "Porsche-Techniker" zu sein. In Italien gibt noch mehr ältere, erfahrene Mechaniker, Spengler etc. in Werkstätten.
Allgemein ist noch drauf zu achten, dass es in Italien (von Nord nach Süd in zunehmendem Umfang) mehr Gauner und Betrüger gibt, die miteinander vernetzt sind, zumindest zusammenhelfen wenn man gemeinsam einen Ausländer abziehen will. In Spanien noch mehr. In Italien muss man auch als Käufer vorsichtig sein wenn es um Steueroptimierung geht, z. B. ein Teil schwarz bezahlt werden soll. Unternehmer mit gutem Einkommen haben in Italien seit kurzem eine stark erhöhte Steuerlast und möchten deshalb besonders gerne Steuern sparen. Macht man da mit, kann man Ärger bekommen. Die Guardia di Finanza ist wachsam, schlau und konsequent.
Bez. Belgien und Frankreich kann ich wenig bis nichts sagen. In den Niederlanden ist es so, dass aufgrund sehr hoher Besteuerung teurer Fahrzeuge das Klientel von Autos einer Preisklasse i. d. R. ein anderes (wohlhabenderes) ist als bei uns. Davon könnte man ableiten, dass Wartungs- und Reparaturkosten für die jeweiligen Eigentümer in den Niederlanden weniger ins Gewicht fallen als bei uns.
Am besten ist, man kauft von einem Oberbayern, Österreicher, Schweizer oder Südtiroler. Das sind besonders anständige Menschen.