Sind Reifen nur rund und schwarz?
Verfasst: So 8. Jul 2012, 17:34
Hallo zusammen,
hier kommen wir zu einem Thema, dass von vielen Autofahrern unterschätzt wird. Wie schon bei den Bremsbelägen erwähnt, so spielt die Auslegung des einzelnen Reifens eine wichtige Rolle; d.h. soll es ein Allrounder sein, ein sportlicher oder Semirennreifen? Soll er gute Bremseigenschaften, gutes Kurvenverhalten oder hervorragende Nässeeigenschaften besitzen? Ihr seht es gibt viele Möglichkeiten einen Reifen zu konstruieren und genauso viele Möglichkeiten das Fahrverhalten eines Autos zu beeinflussen.
Aus den aufgeführten Eigenschaften, welche definitiv nicht vollständig sind, ergibt sich, dass ein Reifen nur einen Kompromiss darstellen kann. Das Gleiche gilt für das Auto als Ganzes.
Gleichzeitig kann man den Reifen nicht als separates Teil betrachten; er ist Teil des Fahrwerks wie Feder und Dämpfer, wie Querlenker und Buchsen.
Es bedarf ca. 12 Monate um ein Fahrzeug fahrwerksseitig abzustimmen, da viele Einzelkomponenten zu einem homogenen Ganzen geformt werden müssen. Auch auf die Funktion von Assistenzsystemen wie ABS und ESP nimmt ein Reifen Einfluss.
Wenn ich nun nur eine Komponente, aus welchen Gründen auch immer, verändere, kann dies mehr negative als positive Ergebnisse zur Folge haben.
Jeder Hersteller versucht für seine Marke typische Fahrzeuge zu entwickeln, komfortable, sportliche, elegante oder extravagante. Hieraus ergibt sich, dass die Abstimmung des Fahrwerks und aller damit zusammenhängenden Komponenten ganz bestimmte Aufgaben erfüllen muss. Je extremer die Entwicklung in eine ganz bestimmte Richtung geht, je extremer können sich Veränderungen einzelner Bauteile auswirken.
Da Aston Martin seine Fahrwerke sehr sportlich, aber so komfortabel wie möglich abstimmt, ergibt sich schon aus dieser Beschreibung, dass die Serienreifen sehr spezielle Anforderungen erfüllen müssen. Ein weiteres Indiz hierfür ergibt sich aus der speziellen Aston Martin Kennung auf der Seitenwand, z.B. AM9 beim V8 Vantage und DB9 wenn es sich um Bridgestone Reifen handelt. Dies bedeutet, dass der Reifen gegenüber der Standardversion des Herstellers, den besonderen Bedürfnissen Aston Martins angepasst wurde. Dies kann die Gummimischung aber auch die Karkasse betreffen; nicht jedoch die Optik, sprich das Profil. Somit ist es wichtig bei der Erneuerung auf diese spezielle Kennung zu achten. Ist diese nicht vorhanden, mag der montierte Reifen vielleicht preiswerter sein, entspricht aber nicht den Anforderungen.
Aufgrund des beschriebenen Aufwands könnt Ihr euch vielleicht vorstellen, dass die Montage von Reifen anderer Hersteller Veränderungen am Fahrzeug bewirken können, welche nicht gewünscht sind. Selbst die von Aston Martin angebotene Alternative, der Pirelli P-Zero Corsa verbessert zwar das Trockenhandling in Richtung Sportlichkeit, bietet aber bei Nässe bei weitem schlechtere Eigenschaften als der Bridgestone. Bestes Beispiel der Reifenhinweis aus der V12 Vantage Bedienungsanleitung bezüglich des serienmäßig montierten Pirelli Corsa.
Montiert man nun noch breitere Felgen und Reifen, womöglich in Verbindung mit Spurverbreiterungen, hat das Ergebnis meist nichts mehr mit dem zu tun, was der Hersteller anstrebte. Kein Wunder wenn sich unter diesen Umständen kein Hersteller mehr an seine Gewährleistungspflicht, in den entsprechenden Bereichen, gebunden fühlt.
Eine TÜV-Eintragung legalisiert dies nur gegenüber dem Gesetzgeber, zwingt aber nicht den Hersteller in die Gewährleistung zurück. Ein Hersteller kann nur für etwas haftbar gemacht werden, was er auch geliefert hat. Für technische Modifikationen und daraus resultierenden Konsequenzen, wie Geräuschentwicklung, Komforteinbußen bis hin zu nicht einwandfrei funktionierenden Assistenzsystemen und erhöhtem Verschleiß, ist derjenige verantwortlich, welcher die Modifikationen vorgenommen hat, oder hat vornehmen lassen.
Die einfachste und langfristig preiswerteste Lösung ist der Originalreifen.
Sollten zu diesem Thema spezielle Fragen bestehen, so stehe ich gern zur Verfügung.
Mit besten Grüssen
Superman
hier kommen wir zu einem Thema, dass von vielen Autofahrern unterschätzt wird. Wie schon bei den Bremsbelägen erwähnt, so spielt die Auslegung des einzelnen Reifens eine wichtige Rolle; d.h. soll es ein Allrounder sein, ein sportlicher oder Semirennreifen? Soll er gute Bremseigenschaften, gutes Kurvenverhalten oder hervorragende Nässeeigenschaften besitzen? Ihr seht es gibt viele Möglichkeiten einen Reifen zu konstruieren und genauso viele Möglichkeiten das Fahrverhalten eines Autos zu beeinflussen.
Aus den aufgeführten Eigenschaften, welche definitiv nicht vollständig sind, ergibt sich, dass ein Reifen nur einen Kompromiss darstellen kann. Das Gleiche gilt für das Auto als Ganzes.
Gleichzeitig kann man den Reifen nicht als separates Teil betrachten; er ist Teil des Fahrwerks wie Feder und Dämpfer, wie Querlenker und Buchsen.
Es bedarf ca. 12 Monate um ein Fahrzeug fahrwerksseitig abzustimmen, da viele Einzelkomponenten zu einem homogenen Ganzen geformt werden müssen. Auch auf die Funktion von Assistenzsystemen wie ABS und ESP nimmt ein Reifen Einfluss.
Wenn ich nun nur eine Komponente, aus welchen Gründen auch immer, verändere, kann dies mehr negative als positive Ergebnisse zur Folge haben.
Jeder Hersteller versucht für seine Marke typische Fahrzeuge zu entwickeln, komfortable, sportliche, elegante oder extravagante. Hieraus ergibt sich, dass die Abstimmung des Fahrwerks und aller damit zusammenhängenden Komponenten ganz bestimmte Aufgaben erfüllen muss. Je extremer die Entwicklung in eine ganz bestimmte Richtung geht, je extremer können sich Veränderungen einzelner Bauteile auswirken.
Da Aston Martin seine Fahrwerke sehr sportlich, aber so komfortabel wie möglich abstimmt, ergibt sich schon aus dieser Beschreibung, dass die Serienreifen sehr spezielle Anforderungen erfüllen müssen. Ein weiteres Indiz hierfür ergibt sich aus der speziellen Aston Martin Kennung auf der Seitenwand, z.B. AM9 beim V8 Vantage und DB9 wenn es sich um Bridgestone Reifen handelt. Dies bedeutet, dass der Reifen gegenüber der Standardversion des Herstellers, den besonderen Bedürfnissen Aston Martins angepasst wurde. Dies kann die Gummimischung aber auch die Karkasse betreffen; nicht jedoch die Optik, sprich das Profil. Somit ist es wichtig bei der Erneuerung auf diese spezielle Kennung zu achten. Ist diese nicht vorhanden, mag der montierte Reifen vielleicht preiswerter sein, entspricht aber nicht den Anforderungen.
Aufgrund des beschriebenen Aufwands könnt Ihr euch vielleicht vorstellen, dass die Montage von Reifen anderer Hersteller Veränderungen am Fahrzeug bewirken können, welche nicht gewünscht sind. Selbst die von Aston Martin angebotene Alternative, der Pirelli P-Zero Corsa verbessert zwar das Trockenhandling in Richtung Sportlichkeit, bietet aber bei Nässe bei weitem schlechtere Eigenschaften als der Bridgestone. Bestes Beispiel der Reifenhinweis aus der V12 Vantage Bedienungsanleitung bezüglich des serienmäßig montierten Pirelli Corsa.
Montiert man nun noch breitere Felgen und Reifen, womöglich in Verbindung mit Spurverbreiterungen, hat das Ergebnis meist nichts mehr mit dem zu tun, was der Hersteller anstrebte. Kein Wunder wenn sich unter diesen Umständen kein Hersteller mehr an seine Gewährleistungspflicht, in den entsprechenden Bereichen, gebunden fühlt.
Eine TÜV-Eintragung legalisiert dies nur gegenüber dem Gesetzgeber, zwingt aber nicht den Hersteller in die Gewährleistung zurück. Ein Hersteller kann nur für etwas haftbar gemacht werden, was er auch geliefert hat. Für technische Modifikationen und daraus resultierenden Konsequenzen, wie Geräuschentwicklung, Komforteinbußen bis hin zu nicht einwandfrei funktionierenden Assistenzsystemen und erhöhtem Verschleiß, ist derjenige verantwortlich, welcher die Modifikationen vorgenommen hat, oder hat vornehmen lassen.
Die einfachste und langfristig preiswerteste Lösung ist der Originalreifen.
Sollten zu diesem Thema spezielle Fragen bestehen, so stehe ich gern zur Verfügung.
Mit besten Grüssen
Superman