Immer wieder Bremsbeanstandungen!

Modelljahr 2007-

Moderator: Aston Martin

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Superman
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Registriert: Sa 9. Jun 2012, 10:06

Immer wieder Bremsbeanstandungen!

Beitrag von Superman »

Hallo zusammen

Es kommt immer wieder zu Beanstandungen der AM Bremsanlagen, warum? Kurzfassung wäre, die Einen bremsen zu zaghaft, die Anderen beanspruchen die die Anlage in Bereichen für den sie nicht ausgelegt ist, oder bei den Einen erreicht die Anlage nicht die Betriebstemperatur und bei den Anderen wird diese überschritten. Grundsätzlich sind die Anlagen, aus meiner Sicht, für den Straßenbetrieb vollkommen ausreichend dimensioniert und dementsprechend sind sie auch vom Hersteller ausgelegt.

Grundvoraussetzung der einwandfreien Funktion ist ein korrektes Einbetten der Bremsklötze.

Hier eine Beschreibung für das ordnungsgemäße Einfahren der Bremsbeläge einer AM Karbon-Keramik Bremsanlage, das auf normalen Straßen vorgenommen werden kann. Hierfür müssen die jeweils geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen nicht überschritten werden. Bei Keramik-Bremsscheiben ist es außerordentlich wichtig, dass:

die Bremsbeläge ordnungsgemäß und vollständig eingefahren werden und
neue Bremsscheiben über eine ordnungsgemäß entwickelte Übertragungsschicht verfügen.

Bei der Übertragungsschicht handelt es sich um eine bestimmte Menge von Bremsbelagmaterial, das während des Einfahrens auf die Oberfläche der Bremsscheibe übertragen wird. Wird das entsprechende Verfahren nicht vollständig und ordnungsgemäß durchgeführt, arbeiten die Bremsen nicht mit voller Wirksamkeit und es besteht die Möglichkeit, dass Bremsgeräusche und ein Bremsrubbeln bzw. Bremsvibrationen wahrgenommen werden können.

ACHTUNG!
DAS FAHRZEUG KEINESFALLS WASCHEN, BEVOR DIE ÜBERTRAGUNGSSCHICHT
ANGELEGT IST. BEI UNVOLLSTÄNDIGER ÜBERTRAGUNGSSCHICHT KÖNNEN DIE
BREMSSCHEIBEN DURCH WASSER BESCHÄDIGT WERDEN.

Ist die Übertragungsschicht an Keramik-Bremsscheiben nicht vollständig angelegt, können die Bremsscheiben durch Wasserspritzer bei einer Wagenwäsche, bei Regenfahrt oder beim Durchfahren von Pfützen beschädigt werden. Die Möglichkeit einer Beschädigung ist bei neu eingebauten Bremsscheiben am größten. Es wird empfohlen, dass die Bremsscheiben in den ersten Phasen des Einfahrens und der Entwicklung der Übertragungsschicht vollkommen trocken gehalten werden. Die Bremsen bieten eine längere Lebensdauer und eine bessere Bremsleistung, wenn die vollständige Entwicklung der Übertragungsschicht unter den korrekten Bedingungen erfolgt.

Die Einfahranweisungen bestehen aus zwei Teilen:

Teil A - Einfahren eines neuen Bremsbelag-Satzes
Teil B - Bildung einer "Übertragungsschicht" an neuen Bremsscheiben nach dem Einbauen und Einfahren
neuer Bremsbeläge.

Arbeitsanweisungen:

ACHTUNG!
WENN NEUE BREMSSCHEIBEN EINGEBAUT WURDEN, MÜSSEN DIE TEILE A UND B DIESER ANWEISUNG DURCHGEFÜHRT WERDEN. BEI NICHBEACHTUNG WIRD DIE ÜBERTRAGUNGSSCHICHT NICHT VOLLSTÄNDIG ANGELEGT UND DIEBREMSSCHEIBEN KÖNNEN DURCH WASSER BESCHÄDIGT WERDEN.

ACHTUNG!
VOR DEM ABSCHLUSS DER NACHFOLGENDEN VERFAHREN DÜRFEN DIE BREMSSCHEIBEN KEINESFALLS NASS WERDEN. WERDEN DIE BREMSSCHEIBEN NASS, BEVOR DIE VERFAHREN VOLLSTÄNDIG ABGESCHLOSSEN SIND, KÖNNEN SIE DAUERHAFT BESCHÄDIGT WERDEN. LEICHTER REGEN IST AKZEPTABEL, ES DARF ABER
KEINESFALLS DURCH PFÜTZEN GEFAHREN WERDEN.

Hinweise:
Für die nachfolgenden Verfahrensschritte muss ein Beschleunigungsmesser verwendet werden.
Es wird empfohlen, dass das Einfahren, soweit dies gesetzlich zulässig ist, unter Einsatz von höheren Geschwindigkeiten und einer größeren Bremskraft durchgeführt wird als in der nachfolgenden Anweisung empfohlen wird (ohne Auslösung des ABS).

Teil A - Einfahren neuer Bremsbeläge

1. Das Fahrzeug auf etwa 100 km/h beschleunigen.
2. Das Fahrzeug aus 97 km/h mit einer Verzögerung von 0,5 g anhalten.
3. Die Schritte 1 und 2 viermal wiederholen.
4. Zum Abkühlen der Bremsen das Fahrzeug drei Minuten lang fahren und dabei nach Möglichkeit ein
Bremsen vermeiden.
Hinweis:
Kann der nachfolgende Schritt nicht in einem Durchgang vorgenommen werden, so kann das
Verfahren am Punkt der Unterbrechung wieder aufgenommen werden.
5. Die Schritte 1 und 2, 14-mal wiederholen.
6. Die Oberfläche der vier Bremsscheiben untersuchen. Sie müssen ähnlich wie in Abbildung 1 und
Abbildung 2 aussehen.
Abb 1+2
Abb 1+2
image003.gif (26.53 KiB) 15579 mal betrachtet
Teil B - Bildung einer "Übertragungsschicht" an neuen Bremsscheiben

ACHTUNG!
VOR DEM ABSCHLUSS DER NACHFOLGENDEN VERFAHREN DÜRFEN DIE BREMSSCHEIBEN KEINESFALLS NASS WERDEN. WERDEN DIE BREMSSCHEIBEN NASS, BEVOR DIE VERFAHREN VOLLSTÄNDIG ABGESCHLOSSEN SIND, KÖNNEN SIE DAUERHAFT BESCHÄDIGT WERDEN. LEICHTER REGEN IST AKZEPTABEL, ES DARF ABER
KEINESFALLS DURCH PFÜTZEN GEFAHREN WERDEN.

1. Das Fahrzeug für das folgende Procedere auf innerörtlichen Hauptstraßen bewegen. Nicht auf
Autobahnen oder schnellen zweispurigen Straßen fahren.
2. Das Fahrzeug mit Hilfe der Bremsen mehr als drei Sekunden lang mit einer Verzögerung von 0,3 g
abbremsen.
3. Das Verzögerungsverfahren von Schritt 2 durchschnittlich alle 1,5 km durchführen bis die vier
Bremsscheiben metallisch glänzen (siehe Abbildung 3 und Abbildung 4).
Abb 3+4
Abb 3+4
image003.gif (22.51 KiB) 15575 mal betrachtet
Hinweis:
Das Einfahren ist mit den oben genannten Procedere nicht abgeschlossen. Es wird erst nach weiteren, ca. 1.600 km abgeschlossen sein. Während dieses Zeitraums kann es zu Bremsgeräuschen bzw. Bremsvibrationen kommen.
Nach längeren Standzeiten schadet es nicht, Teil A der Beschreibung zu wiederholen.

Mit besten Grüssen
Superman
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Jan
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Registriert: Mo 23. Jan 2017, 14:06

Re: Immer wieder Bremsbeanstandungen!

Beitrag von Jan »

Vielen Dank für deine Einstellung und Tipps. Mir war gar nicht bewusst, dass es solche Bremsprobleme bei der DBS Reihe gibt. Aber wie ich deiner Ausführung auch entnehmen kann, ist es kein grundsätzliches Problem, sondern auch etwas Fahrer abhängig oder habe ich dich da missverstanden?
"Ein Bond für alle Fälle"
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Superman
Beiträge: 1166
Registriert: Sa 9. Jun 2012, 10:06

Re: Immer wieder Bremsbeanstandungen!

Beitrag von Superman »

Jan hat geschrieben:Aber wie ich deiner Ausführung auch entnehmen kann, ist es kein grundsätzliches Problem, sondern auch etwas Fahrer abhängig oder habe ich dich da missverstanden?
Hallo Jan,

nein, es ist kein grundsätzliches Problem. Der Erhaltungszustand eines Fahrzeugs hängt immer (fast immer) von der Behandlung und Pflege des Eigners ab.

Mit besten Grüssen
Superman
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harvensaenger
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Registriert: Fr 17. Jan 2014, 15:59
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Re: Immer wieder Bremsbeanstandungen!

Beitrag von harvensaenger »

Bei jetzt exakt 25kkm brauchte ich vorsorglich kurioser weise hinten einmal neue Beläge,die vorderen sind in jedem Fall noch einmal für ca.die selbe Strecke gut und die Scheiben würden danach auch noch einen zweiten Satz Beläge aufrubbeln,da wäre bei meiner Fahrleistung frühestens im Jahr 2026 der erste ganz grosse komplett Tausch dran :)
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bertl
Beiträge: 691
Registriert: Do 27. Dez 2012, 14:09

Re: Immer wieder Bremsbeanstandungen!

Beitrag von bertl »

Also ich hab bei meinen überhaupt noch keine Probleme punkto Bremsbeläge.
Die Beläge für die Handbremse wurden jetzt bei 39.000 km getauscht, ist aber angeblich normal, da diese immer leicht mitschleifen laut freundlichen.

Gruß
Bertl
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